Roskilde, Dänemark – Juli 2025. Acht Tage Ausnahmezustand, über 130.000 Besucher*innen, mehr als 185 Acts aus 45 Ländern – und ein Line-up, das wie ein Spiegel der globalen Musiklandschaft wirkt: Das Roskilde Festival 2025 hat erneut bewiesen, warum es zu den bedeutendsten kulturellen Ereignissen Europas gehört.
Ein Line-up mit Haltung
Mit internationalen Top-Acts wie Olivia Rodrigo, Stormzy, Nine Inch Nails und Charli XCX zeigte das Festival eine künstlerische Spannweite, die von introspektivem Pop bis zu wuchtigem Industrial reicht. Besonders gefeiert wurden Live-Shows von Doechii, FKA Twigs, Arca, Fontaines D.C. und Jamie xx – Künstler*innen, die die Genregrenzen ausloten und gesellschaftliche Themen nicht scheuen.
Viele dieser Acts hatten nicht nur ihre Musik, sondern auch eine klare Botschaft im Gepäck: Empowerment, Identität, Widerstand. Gerade in einer Zeit globaler Unsicherheiten und politischer Umbrüche wirkt Roskilde mehr denn je wie ein Ort, an dem Popkultur zum Katalysator für Reflexion und Veränderung wird.
Ein Festival, das mehr will
Roskilde ist bekannt dafür, über das klassische Musikfestival hinauszugehen. Auch 2025 war der Anspruch spürbar, ein Raum für Diskurs, Kunst und Aktivismus zu sein. Unter dem Motto „Reclaim the Future“ wurden zahlreiche Initiativen präsentiert – von Klima-Aktionszonen über Workshops zu digitaler Ethik bis hin zu dezentralen Kunstinstallationen.
Neben den großen Bühnen wurde vor allem das Art & Activism-Programm gefeiert, das kollektive Performances, queere Perspektiven, indigene Stimmen und globale Gerechtigkeit ins Zentrum rückte. Hier war Roskilde weniger Spektakel als Einladung zum Mitgestalten.
Atmosphäre: Solidarität als Soundtrack
Wie immer lebte das Festival auch 2025 von seiner Community. Über 30.000 freiwillige Helfer*innen trugen das Event – organisatorisch, emotional, atmosphärisch. Die Camp-Kultur zeigte sich kreativ, wild, manchmal anarchisch, aber fast immer respektvoll.
Neu war dieses Jahr die konsequent barrierefreie Gestaltung einzelner Campbereiche sowie ein Pilotprojekt für klimaneutrales Camping. Ein starkes Zeichen dafür, dass Inklusion und Nachhaltigkeit nicht bloß Schlagworte, sondern gelebte Praxis sein können.
Roskilde bleibt ein Zukunftslabor
Wer nach einem Festival sucht, das nicht nur liefert, sondern herausfordert, ist in Roskilde richtig. 2025 war ein Jahr, in dem Headliner wie Olivia Rodrigo und Stormzy begeisterten – aber es war auch ein Jahr, in dem kleinere Acts wie Magdalena Bay, Anoushka Shankar oder Arca das Publikum überraschten, berührten, irritierten.
Roskilde ist kein Festival zum Konsumieren. Es ist ein Festival zum Mitdenken, Mitfühlen, Mitgestalten. Und genau das macht seinen Zauber aus – auch 2025.


