Strike a pose! Madonna’s „Vogue“ Video: 35 Jahre später
Madonna’s “Vogue” Video, das 1990 veröffentlicht wurde, feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Jubiläum und bleibt ein Meilenstein in der Popkultur. Das Video, das von David Fincher inszeniert wurde, brachte den Tanzstil der Harlem Ballroom-Szene, bekannt als „Voguing“, einem weltweiten Publikum näher. Es setzte neue Maßstäbe, indem es die Tanzbewegungen und Mode in einem Musikvideo vereinte. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik des Videos, inspiriert von Mode-Magazinen, trug dazu bei, dass „Vogueing“, ein Tanzstil aus der LGBTQ+ Community, von der breiten Öffentlichkeit erkannt und gefeiert wurde.
David Fincher: Der visionäre Regisseur
Das Video wurde von David Fincher inszeniert, einem Regisseur, der später mit Filmen wie Fight Club und The Social Network bekannt wurde. Fincher verlieh dem Video seine einzigartige visuelle Sprache. Die Mischung aus klassischer Hollywood-Ästhetik und modernen Tanzauftritten brachte die Harlem Ballroom-Szene ins Mainstream-Bewusstsein. Die Verwendung von Licht und Schatten lenkte den Fokus auf die Tänzer und Madonna, wodurch das Video sowohl glamourös als auch authentisch wirkte.
Fincher’s Hintergrund als Regisseur von Werbespots und Musikvideos ermöglichte es ihm, präzise und stilisierte Bilder zu kreieren, die den subkulturellen Tanzstil ins Rampenlicht rückten, ohne ihn zu entwerten. Der Fokus auf Eleganz und Ästhetik, gepaart mit der dramatischen Inszenierung der Tänze, zeigte nicht nur die Kunstfertigkeit des Voguing, sondern setzte einen bleibenden Standard für Musikvideoproduktionen.
Vogueing: Eine Subkultur erreicht den Mainstream
Die Tänzer José Gutiérrez Xtravaganza und Luis Xtravaganza choreografierten das Video. Beide gehörten zur House of Extravaganza und brachten den eleganten Tanzstil in die Mainstream-Welt. Madonna und ihre Tänzer präsentierten mit ihrer Haltung und den Bewegungen von „Vogueing“ die Essenz von Schönheit und Selbstverwirklichung. Ihre Performance verband Mode, Tanz und Musik zu einem einzigartigen Erlebnis.
Kulturelle Bedeutung und Kontroversen
Madonna’s “Vogue” brachte die Harlem Ballroom-Kultur, die zu dieser Zeit weitgehend im Underground existierte, ins öffentliche Bewusstsein. Der Tanzstil entstand in den 80er Jahren in New York City und wurde von afroamerikanischen und lateinamerikanischen Queer-Personen entwickelt. Kritiker sahen in Madonna’s Kommerzialisierung dieser Kultur eine problematische Aneignung. Doch das Video bot auch vielen ein Gefühl der Zugehörigkeit und einen Blick auf eine freiere Welt. Madonna war eine der ersten, die der LGBTQ+ Community eine weltweite Plattform gab.
Das Video von “Vogue” stellte nicht nur die Tanzbewegungen ins Zentrum, sondern auch die Bedeutung von Selbstausdruck und Schönheit. In einer Zeit, in der LGBTQ+ Menschen häufig marginalisiert wurden, bot es vielen eine Moment der Zugehörigkeit und einen Ausblick auf eine Freiheit, die in der Gesellschaft noch nicht vollständig erreicht war. Trotz der Kritik war Madonna in ihrer Präsentation der Szene von Harlem eine der ersten, die dieser unterrepräsentierten Kultur eine weltweite Bühne bot.
Ein bleibendes Erbe
35 Jahre nach der Veröffentlichung bleibt “Vogue” ein Symbol für das Streben nach Selbstverwirklichung und Schönheit. Das Musikvideo zeigte, wie Mode, Musik und Tanz eine tiefere kulturelle Bedeutung tragen können. Madonna’s “Vogue”bleibt ein kulturelles Erbe, das die Welt der Mode und die Queer-Community miteinander verband und eine Botschaft des Selbstausdrucks verbreitete. Fincher’s visuelle Umsetzung bleibt ein unvergesslicher Teil des Erbes dieses ikonischen Musikvideos.