Musik gegen Rechts: Wie das Festival in Jamel für Demokratie kämpft
Das kleine Dorf Jamel in Mecklenburg-Vorpommern ist bekannt für seine traurige Rolle als rechtsextreme Hochburg. Mit nur 38 Einwohnern haben Neonazis in der Vergangenheit die Deutungshoheit im Ort übernommen und verbreiten völkische Parolen. Doch ein Musikfestival, das im Herzen dieses von Intoleranz geprägten Dorfes stattfindet, stellt sich mutig gegen diese Übermacht. „Jamel rockt den Förster“ setzt ein starkes Zeichen für Demokratie und Toleranz.
Das Künstler-Ehepaar Lohmeyer und ihre Herausforderung
Birgit und Horst Lohmeyer, ein Künstler-Ehepaar, zogen 2004 mit der Hoffnung auf ländliche Idylle in das abgelegene Dorf Jamel. Was sie nicht wussten: Sie landeten mitten im Zentrum rechtsextremer Aktivitäten. Schnell wurden sie mit Feindseligkeit und sogar Bedrohungen konfrontiert. Der Wendepunkt kam, als ihre Scheune von Unbekannten angezündet wurde, was sie dazu brachte, sich aktiv gegen den Rechtsextremismus vor Ort zu stellen.
„Jamel rockt den Förster“: Ein Festival für Demokratie
Um ihre Botschaft gegen rechtsextreme Gewalt zu verbreiten, gründeten die Lohmeyers das Festival „Jamel rockt den Förster“. Das Musikfestival zog schnell die Aufmerksamkeit prominenter Künstler auf sich. Zu den ersten Unterstützern gehörten die Toten Hosen, gefolgt von Bands und Künstlern wie Beatsteaks, Kraftklub, Samy Deluxe, Die Ärzte, Querbeat und vielen weiteren. Diese prominente Unterstützung ist ein starkes Zeichen des Widerstands gegen Rechtsextremismus und für eine offene Gesellschaft.
Smudo von den Fantastischen Vier: Ein klares Zeichen der Solidarität
„Wenn man hier so isoliert ist, umgeben von völkischen Gedankengutträgern und sich alleine fühlt, dann ist es schon gut, wenn alle hierherkommen und sagen: Du bist nicht alleine, wir alle machen das zusammen“, sagte Smudo von den Fantastischen Vier bei seiner Ankunft in Jamel. Diese Aussage unterstreicht den Zusammenhalt, der durch das Festival in einem von sozialer Isolation geprägten Dorf entsteht.
Ein Symbol des Widerstands: Musik als Werkzeug für Demokratie
Das Festival „Jamel rockt den Förster“ ist heute weit mehr als nur ein Musik-Event. Es steht für den Widerstand gegen Rechtsextremismus, Intoleranz und Gewalt. Durch die Unterstützung der deutschen Musikszene wird der Widerstand für Demokratie und Vielfalt jedes Jahr wieder lautstark und öffentlich in Szene gesetzt. Das Festival ist ein kraftvolles Beispiel dafür, wie Musik und Kultur genutzt werden können, um eine starke Botschaft gegen Hass und für eine bunte, tolerante Gesellschaft zu senden.
Jamel als Symbol für den Widerstand gegen Rechts
Das Festival „Jamel rockt den Förster“ und die unerschütterliche Haltung der Lohmeyers haben das kleine Dorf zu einem Symbol des Widerstands gegen rechtsextreme Übermacht gemacht. Unterstützt von vielen Künstlern, ist das Festival ein lebendiges Beispiel dafür, wie Musik und Kultur ein mächtiges Werkzeug im Kampf für Demokratie und gegen Intoleranz sein können. In Jamel wird jedes Jahr aufs Neue gezeigt: „Du bist nicht alleine.“
Bild: ARD Kultur | Labo M