

Release Friday
09.05.2025
Arcade Fire – Pink Elephant
Arcade Fire melden sich 2025 mit ihrem siebten Studioalbum „Pink Elephant“ zurück – einem Werk, das persönliche Introspektion und gesellschaftliche Spiegelungen zu einem dichten, atmosphärischen Klangbild verbindet. Produziert wurde das Album von Win Butler, Régine Chassagne und Daniel Lanois in New Orleans, wo die Band bereits frühere Aufnahmen gemacht hat. In zehn Songs beschäftigen sich Arcade Fire mit Verlust, Entfremdung, Klimakrise und digitaler Überforderung – Themen, die den Elefanten im Raum nicht länger ignorieren.
Der eröffnende Track „Year of the Snake“ schlägt mit düsterem Synthpop und sakralen Chören einen mystischen Ton an. Der Titelsong „Pink Elephant“ kombiniert stampfenden Groove mit einem klagenden Refrain und entwickelt sich zu einer unheilvollen Hymne auf die Selbsttäuschung. Besonders eindrucksvoll ist „Memory Foam“, ein ruhiger, fast kammermusikalischer Song, der sich durch eine ungewöhnlich intime Produktion und Chassagnes flirrenden Gesang auszeichnet.
Musikalisch bewegt sich das Album zwischen Artpop, elektronischen Texturen und postrockigen Ausbrüchen. Arcade Fire bleiben sich in der Vielschichtigkeit ihrer Klangsprache treu, wagen aber auch neue Reduktion: Weniger Bombast, mehr Raum für Unsicherheit und leise Wut.
Textlich dominiert ein melancholischer Blick auf ein zerrissenes Ich in einer überreizten Welt. Doch auch Momente der Hoffnung blitzen auf – etwa in „Signal Lost, Signal Found“, einer Art Gebet für emotionale Verbindung in Zeiten digitaler Fragmentierung.
„Pink Elephant“ ist kein klassischer Arena-Rock-Blockbuster, sondern eher ein nachdenklicher Streifzug durch innere wie äußere Landschaften. Arcade Fire zeigen, dass Reife nicht Verzicht bedeuten muss, sondern Tiefe gewinnen kann. Für manche Hörer:innen vielleicht ein sperrigeres Werk – für andere ihr bestes seit „The Suburbs“.
Nils Frahm – Night: Eine Reise durch die Stille
Mit Night präsentiert Nils Frahm eine atmosphärische EP, die seine introspektive Klangsprache weiterentwickelt. Die fünf Stücke – darunter „Wesen“ und „Listening Over“ – wurden auf dem monumentalen Klavins M450 aufgenommen und knüpfen klanglich an Frühwerke wie Felt an.
Die EP versteht sich als Gegenstück zur 2024 erschienenen Day und komplettiert ein musikalisches Tag-Nacht-Diptychon. Nils Frahm verzichtet auf elektronische Spielereien und setzt ganz auf das Resonanzspektrum seines Instruments.
Night erscheint digital, auf Vinyl und als CD-Edition im Doppelpack mit Day. Für Fans kontemplativer Klaviermusik ist diese Veröffentlichung ein ruhiger Höhepunkt im Jahr 2025.