

The Streets in Köln
Live 2025 Tour
The Streets live in Köln – Mike Skinner feiert Rückkehr mit Herz, Witz und Moshpit
Am Sonntag, den 15. Juni 2025, kehrten The Streets im Rahmen ihrer „Live 2025“-Tour ins Kölner E‑Werk zurück – und sorgten für einen der mitreißendsten Konzertabende des bisherigen Sommers. Mike Skinner, der Kopf des Projekts, bewies dabei einmal mehr, dass sein Mix aus urbanem Storytelling, rauem Charme und kompromisslosem Live-Einsatz auch zwei Jahrzehnte nach seinem Debüt nichts an Strahlkraft verloren hat.
Bevor Skinner die Bühne betrat, wärmte der Berliner Bulgarian Car Trader das Publikum vor.
Skinner erinnert sich: Köln war der Anfang
Noch bevor der erste Track verklungen war, teilte Mike Skinner mit dem Publikum einen persönlichen Moment: Sein erstes Konzert in Deutschland habe in Köln stattgefunden, damals – wie er sagte – weil „MTV hier war“. Das Publikum schmunzelte, denn mit ziemlicher Sicherheit meinte er VIVA, den damaligen deutschen Musiksender mit Sitz in Köln. Es war einer von vielen Momenten an diesem Abend, die zeigten, wie eng Skinner mit seinem Publikum interagiert – ehrlich, ungeschliffen, direkt.
Holpriger Start – und dann: alles explodiert
Das Konzert begann mit einem cineastisch inszenierten Intro, das in ein kraftvolles Medley aus „Turn the Page / Who’s Got the Bag / Let’s Push Things Forward“ mündete. Während der Opener noch eher verhalten wirkte und man kurz den Eindruck gewinnen konnte, dass es ein durchschnittlicher Abend werden könnte, kippte die Stimmung schlagartig bei „Who’s Got the Bag“. Skinner ging das erste Mal ins Publikum – und zog es sofort komplett auf seine Seite. Diese körperliche Nähe zur Crowd, dieses bewusste Durchbrechen der Bühnenbarriere, wurde im Verlauf des Abends zu einem roten Faden.
Eine Setlist, die keine Wünsche offen ließ
Die Mischung aus alten Klassikern und neuen Tracks funktionierte live ausgezeichnet. Songs wie „Don’t Mug Yourself“, „Everything Is Borrowed“ oder „Has It Come to This?“ trafen auf frisches Material wie „Troubled Waters“ vom aktuellen Album The Darker the Shadow The Brighter the Light. Besonders emotional wurde es bei „Dry Your Eyes“, das Skinner mit minimalistischem Licht und maximaler Wirkung performte.
Fotocredit: Christian Hedel
Setlist
- Turn the Page
- Who’s Got the Bag
- Let’s Push Things Forward
- Don’t Mug Yourself
- Could Well Be In
- Everything Is Borrowed
- Has It Come to This? / I Wish You Loved You as Much as You Love Him / Wrong Answers Only
- Never Went to Church
- It’s Too Late / The Escapist
- On the Edge of a Cliff
- Troubled Waters
- Weak Become Heroes / Same Old Thing / Too Much Yayo
- Mike (desert island duvet) (Fred again.. Cover)
- Fit but You Know It
- Dry Your Eyes
- Blindet By The Lights
- Take Me As I Am
Choreografie aus Crowdsurfern und ein wilder Moshpit
Der Abend steigerte sich kontinuierlich – sowohl musikalisch als auch atmosphärisch. Beim Song „Take me as I am“ erreichte das Konzert seinen absoluten Höhepunkt. Es entstand eine Art Choreografie aus Crowdsurfern, die im Kreis durch die Halle getragen wurden – fast wie eine tänzerische Parade aus Körpern, durchzogen vom Takt des Beats. Dazu bildete sich ein wilder Moshpit direkt vor der Bühne. Es war ein Moment roher, chaotischer, aber vollkommen positiver Energie – einer, den man so schnell nicht vergisst.
Fazit: Ein Abend, mit einmal alles
Das Konzert von The Streets im E‑Werk war weit mehr als ein nostalgischer Rückblick. Es war ein Statement: Mike Skinner ist nach wie vor einer der charismatischsten und authentischsten Live-Performer im UK-Rap. Zwischen persönlichen Anekdoten, direkter Fan-Nähe und musikalischer Präzision schuf er eine dichte Atmosphäre, die lange nachhallte. Wer dabei war, wird bestätigen: Das war kein Abend von der Stange, sondern einer der magischen Sorte, wie sie nur selten passieren.